Du willst LinkedIn erfolgreich nutzen. Du postest regelmäßig. Du kommentierst fleißig. Du versuchst, dein Netzwerk systematisch aufzubauen. Mit über 26 Millionen Mitgliedern aus der DACH-Region ist LinkedIn DAS Business-Netzwerk #1 für deutschsprachige Selbständige und Unternehmer.

Und trotzdem passiert… nichts. Keine Anfragen. Keine echte Kommunikation. Keine Kunden.

Ich sage dir, warum: Bei 90% aller LinkedIn-User läuft der SmallTalk komplett falsch.

In den letzten 3 Jahren habe ich über 500 LinkedIn-Profile analysiert und Tausende von Kommentaren gelesen. Besonders bei Social Media und Personal Branding ist mir ein Fehler immer und immer wieder aufgefallen:

Menschen verwechseln SmallTalk mit Small-Bullshit.

In diesem Artikel zeige ich dir genau, warum dein bisheriger SmallTalk nicht funktioniert – und wie du ab sofort mit einer einfachen 3-Schritt-Strategie aus jedem LinkedIn-Kontakt eine echte Business-Chance machst.

Die 3 SmallTalk-Fehler, die dich Kunden kosten

Letzte Woche habe ich 3 interessante Nachrichten auf LinkedIn bekommen:

Nachricht 1: „Hallo Ulli, vielen Dank fürs Vernetzen! Schönen Tag noch!“

Nachricht 2: „Hi, ich hab deinen Post gesehen. Toller Content! LG, Michael“

Nachricht 3: „Na, wie geht’s denn so? Hoffe, du hattest ein schönes Wochenende!“

Weißt du, was alle 3 gemeinsam haben?

>>> Sie sind der Grund, warum LinkedIn für die meisten nicht funktioniert.

Ich will das jetzt mal analysieren:

Fehler 1: Du verwechselst SmallTalk mit oberflächlichem Blabla

„Schönen Tag noch!“ – was soll ich denn darauf antworten?

„Danke, dir auch?“ Und dann? Stille. Ende. Verschwendete Chance.

Das ist kein SmallTalk. Das ist digitaler Müll.

Echte SmallTalk-Alternative: 

Statt: „Schönen Tag noch!“

>>> Besser: „Interessanter Punkt in deinem letzten Post über Mitarbeiterführung. Das Thema beschäftigt gerade viele – wie gehst du denn damit in deinem Team um?“

Fehler 2: Du nutzt langweilige Standardfloskeln

„Vielen Dank fürs Vernetzen!“ – Das schreibt jeder.

Das hebt dich nicht ab. Das ist einfach nur langweilig.

Echte SmallTalk-Alternative: 

Statt: „Vielen Dank fürs Vernetzen!“

>>> Besser: „Freue mich auf den Austausch – dein Profil zeigt, dass wir wahrscheinlich über ähnliche Herausforderungen sprechen.“

Fehler 3: Du hast kein Ziel

Du schreibst einfach drauflos und hoffst, dass irgendwas passiert. Aber SmallTalk ohne Strategie ist wie Auto fahren ohne Benzin. Du kommst nirgendwo an.

Die einfache Wahrheit: Wenn dein SmallTalk nicht zu echten Gesprächen führt, dann machst du ihn falsch. 

Gerade in der sozialen Kommunikation auf LinkedIn haben kleine Fehler große Auswirkungen.

Was SmallTalk wirklich ist (und warum er so wertvoll ist)

Heute ist authentische Kommunikation wichtiger als je zuvor.

Lass mich dir eine Geschichte aus meinen eigenen Erfahrungen erzählen.

Im November war ich auf einem Networking-Event. Eine Frau kommt auf mich zu und sagt: „Schöne Veranstaltung, oder?“

Ich denke: „Oh nein, jetzt kommt das übliche Blabla.“

Aber dann sagt sie: „Ich bin richtig gespannt auf den KI-Vortrag. Nutzt du KI schon in deinem Business?“

Boom. Von 0 auf 100. Plötzlich reden wir über Tools, über Strategien, über Herausforderungen, über echte Business-Themen. Nach 10 Minuten tauschen wir Kontakte aus.

Heute ist sie eine meiner wertvollsten Kooperationspartnerinnen.

Was hat sie anders gemacht?

  • Nicht: „Wie geht’s?“ Sondern: Interesse an meinem Business
  • Nicht: „Schönes Wetter.“ Sondern: Relevantes Thema
  • Nicht: Oberflächlich. Sondern: Mit Tiefe

SmallTalk ist nicht „klein“.

SmallTalk ist die Brücke zwischen „Ich kenne dich nicht“ und „Ich vertraue dir“.

Oder anders ausgedrückt:

SmallTalk ist Vertrauensaufbau in Sekunden.

Die 3-Stufen-SmallTalk-Strategie

Hier ist meine bewährte Strategie, die ich selbst nutze und über die ich in meinen Kursen ausführlich unterrichte:

Stufe 1: Der warme Einstieg

Du brauchst einen Aufhänger und LinkedIn liefert dir täglich dutzende davon.

Wo findest du Aufhänger?

Beispiel für einen warmen Einstieg:

Jemand postet über Fachkräftemangel.

Falsch: „Toller Post!“

Richtig: „Interessanter Punkt zum Fachkräftemangel. Bei meinen Kunden höre ich das auch ständig. Welcher Bereich ist bei euch am stärksten betroffen?“

Warum das funktioniert:

  • Du zeigst Interesse
  • Du bringst deine Erfahrung ein
  • Du stellst eine konkrete Frage
  • Du positionierst dich subtil als Experte

Stufe 2: Das Interesse vertiefen

Hier wird aus Small Talk echter Talk. Du stellst Fragen, die zeigen: Du hörst zu. Du willst verstehen.

Beispiel-Dialog:

Er: „Bei uns ist es besonders schwer, Senior Developer zu finden.“

Du: „Das kenne ich. Habt ihr schon mal über Remote-Mitarbeiter nachgedacht? Das scheint bei vielen zu funktionieren.“

Er: „Remote ist bei uns noch ein Thema. Der Chef ist etwas old school…“

Du: „Ach, Change Management! Das ist nie einfach. Wie gehst du denn damit um?“

Was passiert hier?

  • Das Gespräch wird tiefer und persönlicher
  • Du zeigst Kompetenz, ohne zu verkaufen
  • Du bietest Lösungsansätze, ohne zu pitchen
  • Du baust Vertrauen durch echtes Interesse auf

Stufe 3: Die Brücke zum Business

Jetzt – und erst jetzt – lenkst du sanft zu deinem Angebot. 

Wichtig: Nicht im ersten Austausch, sondern erst nach 2-3 natürlichen Nachrichten.

Beispiel für den sanften Übergang:

„Das ist spannend – ich arbeite viel mit Unternehmen zusammen, die vor genau dieser Herausforderung stehen. Oft ist es eine Frage der richtigen Kommunikationsstrategie. Wie läuft denn die interne Kommunikation bei euch?“

Warum das funktioniert:

  • Du positionierst dich als Experte
  • Du fragst nach seiner Situation
  • Du zeigst Interesse, bevor du interessant sein willst
  • Es fühlt sich wie Beratung an, nicht wie Verkauf

B2B vs B2C: Verschiedene Zielgruppen, verschiedene Ansätze

SmallTalk für B2B-Kunden

Mindset: Businessorientiert, wenig Zeit, lösungsfokussiert

Erfolgreiche Themen:

  • Branchentrends
  • Fachliche Herausforderungen
  • Technologie-Entwicklungen
  • Marktveränderungen

Beispiel-Einstiege:

  • „Spannend, was sich gerade in der Logistikbranche tut. Wie geht ihr mit der Digitalisierung um?“
  • „Interessant, wie KI verschiedene Branchen verändert. Welche Auswirkungen seht ihr bei euch?“

SmallTalk für B2C-Kunden

Mindset: Emotional, persönlich, auf der Suche nach Verständnis

Erfolgreiche Themen:

  • Persönliche Veränderungen
  • Work-Life-Balance
  • Mut zu neuen Wegen
  • Lebensphasen-Themen

Beispiel-Einstiege:

  • „Bewundernswert, dass du den Schritt in die Selbständigkeit wagst. Was hat dich dazu inspiriert?“
  • „Interessanter Weg vom Konzern zur eigenen Praxis. Wie schaffst du die Balance?“

3 SmallTalk-Vorlagen, die immer funktionieren

Für jeden Anlass:

  1. Der Trend-Kommentator: „Spannend, was sich gerade in [Branche] tut…“
  2. Der Expertise-Anerkennende: „Interessante Perspektive zu [Fachthema]…“
  3. Der Entwicklungs-Interessierte: „Wie siehst du die Entwicklung in [Bereich]?“

Die 3 Notfall-Sätze für jede Situation

Falls dir mal nichts einfällt, funktionieren diese 3 Sätze immer:

  1. „Was beschäftigt dich gerade am meisten in [Bereich]?“
  2. „Wie siehst du denn [aktuelles Thema]?“
  3. „Erzähl mal – wie bist du zu [Tätigkeit] gekommen?“

Menschen haben Meinungen, Herausforderungen und Geschichten. Mit diesen Fragen holst du sie alle ab.

Häufige SmallTalk-Einwände (und wie du sie überwindest)

„Ich weiß nie, was ich schreiben soll“

Lösung: Nutze LinkedIn als Ideenlieferant. Schau dir die letzten 3 Posts deines Kontakts an, denn da findest du garantiert einen Aufhänger.

„Ich will nicht aufdringlich wirken“

Lösung: Interesse an der Person ist nie aufdringlich. Verkaufsdruck ist aufdringlich. Halte dich an die 3-Stufen-Regel und du bleibst natürlich.

„Ich habe keine Zeit für so viele Gespräche“

Lösung: Qualität vor Quantität. Lieber 3 echte Gespräche als 30 oberflächliche Kommentare.

„Das fühlt sich manipulativ an“

Lösung: Manipulation ist, wenn du so tust, als ob du dich interessierst, obwohl du nur verkaufen willst.

Echter SmallTalk ist das Gegenteil: Du interessierst dich wirklich.

Do’s & Don’ts: So machst du es richtig

Das solltest du machen:

  • Authentisch bleiben – keine Maske aufsetzen, sondern deine persönliche Rolle zeigen
  • 70% zuhören, 30% reden – echtes Interesse zeigen
  • Konkrete Fragen stellen – nicht „Wie geht’s?“
  • Geduld haben – Netzwerken braucht Zeit
  • Wert geben – hilfreiche Tipps aus deinen eigenen Erfahrungen teilen

Das solltest du vermeiden:

  • Sofort verkaufen wollen – erst Beziehung, dann Business
  • Standardfloskeln nutzen – sei kreativ und persönlich
  • Nur über dich reden – der andere Mensch ist interessanter
  • Zu persönlich werden – professionell bleiben
  • Aufdringlich nachfassen – Respekt zeigen

Manchmal finden Menschen in Unternehmen oder Mitarbeiter diese Balance schwierig. Dahinter steht oft die Angst, etwas falsch zu machen.

Ich denke, gerade jetzt, wo KI immer stärker in den Vordergrund rückt ist es besonders wichtig, eine klare Haltung zu zeigen und authentisch zu kommunizieren.

Deine SmallTalk-Challenge: 3 Gespräche in 7 Tagen

Theorie ist gut, Praxis ist besser.

Hier ist deine konkrete Aufgabe:

Schritt 1: Such dir 3 Menschen aus deinem LinkedIn-Netzwerk 

Schritt 2: Schau dir ihre letzten Posts an 

Schritt 3: Formuliere für jeden einen spezifischen Einstieg 

Schritt 4: Schick die Nachrichten ab (nicht morgen, heute!) 

Schritt 5: Führe die Gespräche mit der 3-Stufen-Strategie

Beispiel für deine erste Nachricht:

„Hi [Name], interessanter Post über [konkretes Thema], das beschäftigt gerade viele in [Branche]. Bei meinen Kunden höre ich oft [ähnliche Herausforderung]. Wie gehst du denn damit um?“

Dafür solltest du dir Zeit nehmen – im Fall einer guten Antwort werden beide Seiten lernen und wertvolle Kontakte aufbauen.

Fazit: SmallTalk ist der Schlüssel zu deinen Lieblingskunden

SmallTalk auf LinkedIn ist kein nettes Geplapper – es ist strategischer Beziehungsaufbau und ein wichtiger Inhalt deiner LinkedIn-Strategie.

Die wichtigsten Punkte nochmal:

  • SmallTalk ist die Brücke zwischen Unbekanntem und Vertrautem
  • 3 Stufen: Warmer Einstieg, Interesse vertiefen, sanft zu Business übergehen
  • Interesse zeigen, bevor du interessant sein willst
  • Authentizität schlägt Perfektion
  • Qualität der Gespräche ist wichtiger als Quantität
  • Richtige Kommunikation baut deine Marke auf und schafft Sichtbarkeit

Die goldene Regel: Menschen kaufen von Menschen, die sie kennen, die sie mögen und denen sie vertrauen. Und Vertrauen entsteht durch echte Gespräche, in denen beide Seiten etwas lernen können.

Hör deshalb bitte auf mit dem oberflächlichen Blabla und nutze stattdessen strategischem SmallTalk. Deine Lieblingskunden warten auf echte Gespräche.


Was ist dein größter SmallTalk-Fehler gewesen? Schreib mir gerne eine Nachricht – ich gebe dir persönliches Feedback.